Blog: Was bedeutet der Faktor Optik & Haptik eigentlich?

Das Healthy Building Network hat auf der Grundlage der bisher existierenden Literatur mehrere Faktoren identifiziert, die für gesunde Gebäude wichtig sind. Faktoren, auf die ein Gebäudeentwurf reagieren kann, die zur Gesundheit des Nutzers beitragen.

Denken Sie an einige konkrete Faktoren wie Licht, Lärm, Raumluftqualität (z. B. Belüftung, VOC-Emissionen) und thermischen Komfort (z. B. Temperatur und Feuchtigkeit). Zu diesen Faktoren wurde bereits eine ganze Menge Forschung betrieben, auch wenn die Forschung noch nicht abgeschlossen ist, zeigen die Ergebnisse doch alle, dass diese Faktoren unser Wohlbefinden, unsere Produktivität und/oder unseren Absentismus beeinflussen. Es gibt aber noch einen weiteren Faktor, auf den ein Gebäudeentwurf aktiv reagieren kann, nämlich “Optik & Haptik”. Dieser Faktor ist vielleicht weniger wissenschaftlich erforscht und beruht mehr auf Annahmen und Bauchgefühl, aber ist wie ich finde, nicht weniger wichtig. In diesem Blog möchte ich kurz auf diesen Faktor eingehen.

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) und das & World Green Building Council (WGBC) weisen darauf hin, dass das Erscheinungsbild eines Gebäudes auf positive Weise zu einem Gefühl von Wohlbefinden, Komfort und Effektivität beiträgt. Hierbei geht es ausdrücklich um visuelle Attraktivität und nicht um persönlichen Geschmack.

Die Verwendung von Pflanzen, Grün und Wasser kann uns an die Natur erinnern. Scharfe und harte Formen rufen dagegen Gefahr hervor, sodass wir uns mit runden und weichen Formen wohler fühlen.

Nicht nur Grün im Gebäudeinneren, sondern auch der Blick nach draußen ist wichtig. Das hilft uns, uns zu entspannen und uns neu auszurichten.

Darüber hinaus spielen Materialwahl und Farben eine wichtige Rolle für die Optik & Haptik eines Gebäudes. Natürliche Materialien und Materialien, die gestalten.

Das Buch „14 Patterns of Biophillic Design“ von Terrapin ist sehr interessant für diejenigen, die dieses Thema interessant finden, sie gehen weiter auf die Beziehung zwischen der Natur und dem Design der architektonischen Umgebung ein.

Viele Designentscheidungen, die einen positiven Einfluss auf diesen Faktor haben, haben auch positive Auswirkungen auf andere Faktoren. Denken Sie zum Beispiel an Pflanzen, die eine kleine Rolle bei der Luftreinigung und Lärm spielen können (siehe auch mein Blog speziell über den Einfluss von Pflanzen auf gesunde Gebäude).

Vielleicht gibt es (Innen-)Designer, die noch mehr Wissen über das Entwerfen von Gebäuden mit einer guten Optik & Haptik haben? Wir sind sehr neugierig auf Ihre Ergänzungen!

 

 

Eva Starmans